Theatertherapie

Noch in der Antike hatten die Menschen die Heilende Wirkung des Theaters entdeckt. Asklepios, dem griechischen Gott der Heilung und Medizin, wurde sogar das größte Antike  Theater geweiht. Katharsis – die Läuterung der Seele von Leidenschaften als Wirkung der antiken Tragödie, damals wie heute, bewirkt, dass wir uns von psychischen Konflikten und inneren Spannungen im Theater befreien können. Wie macht das Theater das? Durch das emotionale Abreagieren. Möglicherweise haben Sie selber mal im Theater gelacht oder geweint und sich danach besser gefühlt. Warum gerade im Theater, warum nicht auch wo anders? Klar können Sie es auch woanders. Z.B. im Supermarkt. 

Das Abreagieren an dritten an der Supermarktkasse oder im Büro aber, würde vermutlich unangenehme Konsequenzen für Sie und/oder andere nach sich ziehen. Theater dagegen ist ein Spielraum, ein Ort, an dem Sie sich ohne negative Konsequenzen ausprobieren dürfen.

Theater inspiriert, bietet neue Aspekte. Auf der Bühne darf ich gerne mal ein anderer sein, mich in einen anderen versetzen, fühlen, was der Andere fühlt und somit meine und andere Rollen ein Stück besser verstehen. Diese Bewusstwerdung der eigenen und fremden Haltung unterstützt erfolgreiche Kommunikation.

 

Theatertherapie bietet zwei Heilungsebenen:

- Einerseits durch die aktive, schöpferische Betätigung mit den Szenen, durch das SICH AUF DER BÜHNE ERLEBEN.

- Anderseits durch das Verstehen von Krankheit und Gesundheit nicht als Zustände, sondern als Prozesse. Für Sie angepasste therapeutische Prozesse entwickeln wir zusammen.  Dabei nutzen wir Denken, Fühlen und Wollen (Kognition, Emotion und Motivation), sowie Sprache, Empathie und Verständnis. Bei der Gestaltung dienen uns alle Mittel des Theaters: Kostüme, Masken, Puppen, Schminke, Licht und Raum. Das macht Spaß und, wie der gute W. Shakespeare schrieb: „ Lust verkürzt den Weg zum Ziel!“

 

Theatertherapie können Sie passiv (Eindruck) und aktiv (Ausdruck) erleben.

Sie können sowohl von Eindrücken als auch von Ausdrücken in der Theatertherapie profitieren.

„Ausdruck“ ist die künstlerische, kreative, spielerische bewusste oder unbewusste Äußerung. Auf der Bühne werden biografische Erlebnisse sichtbar und deutlich.  Das erleichtert die Bewältigung und Verarbeitung der damit verbundenen Emotionen.

 

„Eindruck“ ist eine Verinnerlichung der auf der Bühne gesehenen Inhalte, der z.B. ein anderer Teilnehmer der theatertherapeutischen Sitzung vorführt. Jede künstlerische Tätigkeit führt bei demjenigen, der sie ausübt, aber in geringerem Maße auch bei demjenigen, der sie wahrnimmt, zu einer Wirkung. Abhängig von Ihren Zielen in der Therapie, können wir Ausdruck und Eindruck in unterschiedlichem Ausmaß thematisieren.

Selbst wenn Sie an einer Gruppensitzung scheinbar passiv teilnehmen, ist es ein Erlebnis und es regt sich einiges in Ihnen mit. Dies hängt mit der Wesensverwandtschaft des Menschen mit seiner Kultur zusammen: der Mensch ist einerseits ein Naturwesen, anderseits eine Schöpfung seiner Kultur.


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